Fast Fashion? So machen wir es besser!
Fast Fashion? So machen wir es besser!
Ende Juli gab der Verbraucherservice Bayern die Schulen bekannt, die durch ihr außergewöhnliches Engagement für Verbraucherbildung - gemeint ist in diesem Fall die Sensibilisierung von Kindern für Umweltaspekte - eine Auszeichnung erhalten. "Fast Fashion" lautete das Thema, mit dem sich die Viertklässler der Grundschule Offenstetten im letzten Schuljahr auseinandergesetzt haben - und das so eindrucksvoll, dass die Grundschule nicht nur die Auszeichnung, sondern auch eine 300 Euro-Prämie erhielt. Abensbergs 1. Bürgermeister Dr. Bernhard Resch gratulierte jetzt im Rahmen eines Schulbesuchs ganz herzlich.
Da war einiges los, denn an diesem Tag (24. September) wählten die Schülerinnen und Schüler ihr Jahresmotto aus. Jede Klasse hatte sich zuvor Gedanken gemacht, welches Thema die Schülerinnen und Schüler durch das ganze Schuljahr begleiten sollte. Was interessiert junge Menschen? Das Weltall - wie groß ist es, was ist da drin, und wer ist auf dem Mond gelandet? Oder der wilde Westen - wie lebten eigentlich Cowboys, und was war mit den Indianern? Mit viel Phantasie und ausgestattet mit Kostümen und auch Videobeiträgen warb jede Klasse auf der Bühne für ihr Lieblingsthema. In den nächsten Tagen wird das Sieger-Thema ermittelt. 1. Bürgermeister Dr. Bernhard Resch nahm sich die Zeit, die einzelnen Beiträge anzusehen. Es folgte ein Videobeitrag zum prämierten Jahresthema der Schule, "Fast fashion". Dass für die Herstellung eines T-Shirts 10.000 Liter Wasser verwendet werden, ist ein Umstand, der auch Kindern verdeutlicht, wie belastend diese Produktionen sind. Warum nicht Second Hand? - Die Lehrerinnen Diana Metz und Kathrin Bucher waren maßgeblich beteiligt und ernteten, von Rektorin Köppl und Bürgermeister Dr. Resch auf die Bühne geholt, kräftigen Applaus, genau so wie die Klassensprecher aller Klassen in Vertretung der Schülerinnen und Schüler, die sich im letzten Jahr mit "Fast fashion" auseinandergesetzt haben.
Woher kommt der Preisunterschied?
Und das auch im Detail: Der Kleidung, unserem täglichen Begleiter, wird weniger Beachtung geschenkt als den täglich benötigten Lebensmitteln. Wo kommt unsere Bekleidung her, wie und von wem wird sie hergestellt? Woher kommt der große Preisunterschied? Diesen Fragen gingen die Kinder genau auf den Grund: Die Schülerinnen und Schüler verglichen Preise von Fast Fashion-Marken und Fair Trade-Marken. Bei ihren Recherchen lernten sie die Arbeitsbedingungen in der Textilherstellung kennen. Außerdem wurden nach einfachen Maßnahmen gesucht, wie man alte oder nicht mehr trendgerechte Kleidung verwenden kann. Beim Upcycling entstanden schöne und vielseitige Gegenstände im Fachunterricht. Aus abgelegten oder zu klein gewordenen Textilien stellten die Kinder neue, kreative Alltagsgegenstände her.
Im Foto oben die Klassensprecherinnen und -sprecher aller Klassen der Grundschule Offenstetten mit den Lehrerinnen Diana Metz (oben rechts), Kathrin Bucher (oben links), Rektorin Liane Köppl und 1. Bürgermeister Dr. Bernhard Resch. (Foto: Ingo Knott.) Danach der bayerische Verbraucherschutzminister Thorsten Glauber, die Landesvorsitzende des VerbraucherService Bayern Eva Fuchs und die bayerische Kultusministerin Anna Stolz (von links nach rechts) anlässlich der Auszeichnung. (Foto: StMUV, Veronika Seitz.) Danach Bilder vom vergangenen Dienstag (Fotos: Ingo Knott.) Danach Bilder von den "Smart fashion"-Unterrichtsstunden. (Fotos: Grundschule Offenstetten.) Am Schluss nochmals das Hauptmotiv.
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Die Pressemitteilung des Verbraucherservice Bayern:
92 Schulen als Partnerschule Verbraucherbildung Bayern ausgezeichnet
Auszeichnung der Grundschule Offenstetten Abensberg als „Partnerschule Verbraucherbildung Bayern 2023/24“. Die Schule erhält außerdem eine Prämie in Höhe von 300 Euro.
Wie viele Klamotten habe ich im Schrank? Ziehe ich die alle an? Wo werden meine Shirts und Hosen hergestellt? Und aus welchen Materialien sind sie gefertigt? Das diesjährige Wettbewerbsthema „Fast Fashion? So machen wir es besser!“ ist nah an der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen. Und so haben sich die meisten der 92 Schulen, die dieses Jahr als „Partnerschule Verbraucherbildung Bayern“ ausgezeichnet wurden, mit den ökologischen und sozialen Folgen der exzessiven Billigmode beschäftigt. Neben ihren Recherchen zu CO2-Fußabdruck, virtuellem Wasserverbrauch oder Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern, überlegten die Schülerinnen und Schüler auch, was sie konkret tun können: neben dem Shoppen in Secondhand-Läden oder auf Flohmärkten, gibt es an manchen Schulen Kleidertauschschränke oder Näh-Workshops. 18 Schulen erhielten für ihre besonders gelungenen Beiträge zum Fast-Fashion-Thema eine Geldprämie in Höhe von 300 Euro. Umwelt- und Verbraucherschutzminister Thorsten Glauber, der in diesem Jahr zwei Schulen persönlich vor Ort ausgezeichnet hat, erklärte: „Ich freue mich über das große Engagement der Schülerinnen und Schüler. Die Projekte an den Schulen zeigen eindrücklich: Die junge Generation befasst sich intensiv mit zentralen Zukunftsthemen. Wir wollen die Jugendlichen weiter fit machen für die immer komplexere Konsumwelt. Das geht am besten mit der ‚Partnerschule Verbraucherbildung Bayern‘.“
Kultusministerin Anna Stolz: „Im Rahmen unserer Initiative Partnerschule Verbraucherbildung Bayern haben sich unsere Schülerinnen und Schüler intensiv mit vielfältigen Themen der Verbraucherbildung befasst. Ihre kreativen Beiträge reflektieren nicht nur zentrale Fragen des Alltags, sondern inspirieren uns auch zu einem bewussteren und verantwortungsvolleren Konsumverhalten. Ihr Engagement und ihre Ideen sind ein Ansporn für uns alle! Herzlichen Glückwunsch zu diesen großartigen Leistungen!"
Für Eva Fuchs, Landesvorsitzende des VSB und langjähriges Jurymitglied steht im Mittelpunkt: „Die Partnerschule Verbraucherbildung Bayern zeigt eindrucksvoll, wie engagiert und kreativ sich junge Menschen mit wichtigen Verbraucherthemen auseinandersetzen. Es ist inspirierend zu sehen, wie sie ihre Erkenntnisse und Ideen in die Tat umsetzen und damit einen echten Unterschied machen.“
„Partnerschule Verbraucherbildung Bayern“ ist eine Initiative des Bayerischen Verbraucherschutzministeriums, des Bayerischen Kultusministeriums und des VerbraucherService Bayern.
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Veröffentlicht von Ingo Knott , 25.09.2024