Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt

Sagenumwoben, kraftvoll, magisch - die Kirche auf dem Frauenberg bei Abensberg regt seit Jahrhunderten die Fantasie der Menschen an. Legenden und Sagen ranken sich um den Ort, der durch seine alleinige Hügellage von weithin sichtbar ist. Die idyllisch gelegene, malerische Anlage stellt eine gefragte Kulisse für Hochzeiten dar und lädt Radfahrer und Spaziergänger ein, wenigstens kurz zu verweilen.

Eine Legende besagt, dass die Ehe eines Sohnes des Begründers der Burg Abensberg, dem Grafen Babo, jahrelang kinderlos geblieben war. Die Gräfin gelobte deshalb, der Gottesmutter Maria eine Kirche zu stiften. Etwa zu Beginn des 11. Jahrhunderts soll sie also einen Pfeil von der Burg aus abgeschossen haben, um dort, wo der Pfeil den Boden traf, dieses Gebäude zu errichten. So geschah es - und die Gräfin gebar danach insgesamt sieben Kinder.

Die "Selige Bertha" von Biburg, die Mutter des heiliggesprochenen Salzburger Erzbischofs Eberhard von Sittling und Biburg gilt als Stifterin des Klosters Biburg. Ihr verdankt die Kirche sehr wahrscheinlich ihre Gründung, denn sie stiftete den Bauplatz und war selbst bei den Bauarbeiten zugegen. Bischof Heinrich I. von Regensburg übergab sie den Benediktinern der neu gegründeten Abtei. Papst Innozenz II. und Papst Alexander III. bestätigten diese Übergabe 1139 und 1177, ebenso Kaiser Friedrich I. Barbarossa.

Eine der frühesten Barockkirchen Bayerns

Bereits im Mittelalter war die Marienkirche ein vielbesuchter Wallfahrtsort. Bis zur Säkularisierung gehörte sie zum Kloster Biburg, heute noch zur gleichnamigen Pfarrei. Das Gnadenbild stammt aus der spätgotischen Zeit um 1510/1520. Von 1598 bis 1600 ersetzten die Biburger Jesuiten die Kirche durch einen Neubau, der zusätzlich ein Querschiff erhielt. Es entstand eine der frühesten Barockkirchen in Bayern. Lediglich den aus dem 13. Jahrhundert stammenden romanischen Turm des Vorgängerbaus ließen die Bauherren unangetastet. Das Obergeschoss des Turmes entstand in seiner heutigen Form um 1712. In der laternenförmigen Kuppelhaube  mit vier Glasfenstern stellten die Jesuiten früher ein Licht auf. 

Ab 1781 übernahm der Malteserorden das Kloster Biburg und damit auch die Wallfahrtskirche Allersdorf. Infolge der Säkularisation standen die Wallfahrtskirche und die Kapellen 1803 kurz vor dem Abriss. Es gelang dem damaligen Malteser-Komtur Graf Morawitzky dies zu verhindern.

Erst 1845 entstand das Wallfahrtspriesterhaus als zweigeschossiger Walmdachbau mit Segmentbogen-fenstern im Biedermeier-Stil. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gestalteten Kirchenmaler die Wallfahrtskirche in historisierenden Formen. Sie übermalten teile der Deckenbilder und hoben den Stuck farbig hervor. Dieser Zustand ist im Wesentlichen erhalten. 1968 wurde das Priesterhaus letztmals renoviert und modernisiert.

Gelegentlich finden noch Wallfahrten statt, etwa im „Marienmonat“ Mai die Bittprozessionen der Pfarreien Abensberg und Siegenburg.

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