Die Kaiserkrippe geht auf Reisen

Die Kaiserkrippe geht auf Reisen

Die Kaiserkrippe geht auf Reisen

Ausnahme für das Neue Palais in Potsdam.


Die „Kaiserkrippe“ geht auf Reisen. Sie kommt für kurze Zeit zurück an ihren eigentlichen Standort, dem Neuen Palais in Potsdam. Hier soll das Werk, das der Abensberger Krippenkünstler Sebastian Osterrieder 1907/08 für den letzten deutschen Kaiser Wilhelm II. gefertigt hatte, in der Advents- und Weihnachtszeit einen Ehrenplatz im festlich geschmückten Grottensaal im Erdgeschoss bekommen.

Die „Kaiserkrippe“ hat eine bewegte Geschichte. Im Jahr 2000 hatte der dazu eigens gegründete „Abensberger Krippenverein“ die Krippe von Kunsthändler Johann Kurt Trütschler aus Adlhausen zum stolzen Preis von 56.000 DM erworben. Die Stadt Abensberg hatte sich bei diesem Preis nicht in der Lage gesehen, das Kunstwerk zu erwerben. Seit dieser Zeit steht nun die Kaiserkrippe als Leihgabe des Krippenvereins im Museum im Herzogskasten.

Ausnahme
Vor einiger Zeit gab es eine Anfrage der Stiftung „Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg“, die Krippe nach Potsdam auszuleihen. Nun gibt es zwar einen Beschluss des Krippen- und Kapellenvereins dieses Kunstwerk nicht auszuleihen. Bereits in der Vergangenheit hatte es ähnliche Anfragen von anderen Museen gegeben. Aber die Krippe an ihren Ursprungsort zurückkehren zu lassen, ist doch etwas Besonderes. Und so war man sich in der Vorstandschaft schnell einig, hier eine Ausnahme zu machen.

Besuch aus Potsdam
Vor kurzem kam nun Jörg Kirschstein, der Leiter des Schlossbereichs Neues Palais nach Abensberg, um mit der Führung des Krippen- und Kapellenvereins die Modalitäten einer befristeten Ausleihe ins Neue Palais nach Potsdam zu erörtern. Nach einer kurzen Begrüßung am Rathaus ging es gleich ins Museum im Herzogskasten, wo die Krippe in der „religiösen Abteilung“ im 4. Stockwerk zu bewundern ist. Der Vorsitzende des Krippenvereins Martin Neumeyer und die Vorstandsmitglieder Gertraud Schretzlmeier, Peter Hübl und Hans Spitzer informierten den Gast über Leben und Werk Sebastian Osterrieders und die bisherigen Aktivitäten des Vereins.

Schwieriger Transport
Jörg Kirschstein zeigte sich von der Krippe und den vielen weiteren Exponaten aus dem Schaffen Sebastian Osterrieders sehr beeindruckt. Man kam überein, dass nach dem Eingang einer rechtlichen Vereinbarung und der entsprechenden Bestätigung durch den Krippenverein die Krippe ausgeliehen wird. Dazu wird ein fachliches Team der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten nach Abensberg kommen, um die Krippe fachmännisch zu verpacken und nach Potsdam zu transportieren. Dort wird sie im Neuen Palais als Mittelpunkt der weihnachtlichen Ausstellung im Grottensaal, eingerahmt von großen Christbäumen, die Besucher erfreuen.

(Text: Peter Hübl.)


Im Foto oben:  (v.l.) Gertraud Schretzlmeier, Martin Neumeyer, Jörg Kirschstein, Peter Hübl und Hans Spitzer vor der Kaiserkrippe im Stadtmuseum.



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Veröffentlicht von Ingo Knott , 18.10.2023
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