"Eine tolle Leistung aller Beteiligten"


"Eine tolle Leistung aller Beteiligten"

Im Rahmen einer Blauen Stunde wurde am Donnerstagabend (7. Juli 2016) das zehnjährige Bestehen des Stadtmuseums Abensberg im Herzogskasten gefeiert.

Abensbergs Erster Bürgermeister drückte seine Begeisterung aus: "Mir geht das Herz über bei so viel Engagement", so Dr. Uwe Brandl, der klar machte, dass die laufenden Angebote und auch die Erfolge des Abensbergs Stadtmuseums "eine tolle Leistung aller Beteiligten" sei - "auch der vielen Ehrenamtlichen, die uns unterstützen." Brandl lobte Museumsleiter Dr. Tobias Hammerl für seine Ideen, seine wertvolle Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, für den mit 10.000 Euro dotierten Förderpreis "Vermittlung im Museum", den Abensberg im letzten Jahr erhalten hat und gab zusätzlich bekannt, dass Hammerl nun auch in den Hauptausschuss des Freundeskreises "Haus der bayerischen Geschichte" gewählt worden ist.

Der Abensberger Herzogskasten und das Stadtmuseum - ursprünglich, errichtet um das Jahr 1450, war das ein Getreidespeicher und Teil der Burganlage. Vor vielen Jahren wollte die Stadt das Gebäude an einen Investor vergeben; es gab die Absicht, dort Wohnraum zu schaffen. Daraus wurde nichts. "Glücklicherweise", so Brandl, denn "dann kam der Gedanke an ein Stadtmuseum." Insgesamt vier Förderstellen wurden angezapft, so dass das Vorhaben vom Freistaat am Ende mit 80 Prozent bezuschusst wurde. Von der Finanzierung bis zur baulichen Umsetzung  "war es sehr sportlich", aber - es klappte. Und wie! "Wir sind heute froh um die vielfältigen Nutzungen des Hauses"; der Herzogskasten ist Heimat des Stadtmuseums, beherbergt die Touristinfo, bietet öffentliche Toiletten, ist barrierefrei, es gibt Raum für festliche Anlässe wie Vermählungen oder eben auch Empfänge, zum Beispiel die Blaue Stunde am Donnerstagabend.

Der Museumsleiter dankte den am Entstehungsprozess des Stadtmuseums Beteiligten; zuvorderst dem Bürgermeister, aber auch dem damaligen Architekten Christian Roßbauer, dem Planungsbüro Sonja Schröter, dem städtischen Mitarbeiter Franz Piendl sowie der Archäologin Maria Rind, die die Sammlung inventarisiert und die Dauerausstellung konzipiert hatte. Heute, nach zehn Jahren, sind 30 Sonderausstellungen durchgeführt worden (aktuell Werke von Rita Karrer), es wurden 50 Praktikanten eingesetzt, es gab große Schenkungen - Manfred Sillner und Archäologe/Archäotechniker Robert Pleyer wurden genannt -, es wurden tausende neuer Museumsobjekte in den Bestand aufgenommen und inzwischen gibt es sogar eine eigene Publikationsreihe.

Wie geht das alles? Dr. Hammerl: "Wenn ich Kollegen erzähle, was wir hier auf die Beine stellen, werde ich immer gefragt, wie groß denn dieses Abensberg sei.“ Dann werde ihm bewusst, dass „die Stadt Abensberg, die politische Spitze und die Bevölkerung einen Rahmen schaffen, der das alles ermöglicht." Deshalb sei ihm auch vor der Zukunft nicht bang: "Die großen Häuser bleiben. Die ganz kleinen Häuser auch. Aber die mittleren Häuser, Museen wie unseres, die werden an den Maßstäben der Großen gemessen. Ich möchte mich zusammen mit der Abensberger Museumsfamilie dieser Herausforderung stellen." Der Applaus war groß.

Was ist ein Geburtstag ohne Torte? Nichts. Nach den einleitenden Worten ging es ans große Kerzenausblasen, es wurde Sekt gereicht, Dr. Brandl schnitt Kuchenstückchen für die Besucherinnen  und Besucher ab - und dann wurden Führungen angeboten. Franz Piendl erklärte den Herzogskasten vom Keller bis zum Dach, Tobias Hammerl führte in die museale Zweigstelle, ins Aventinum, wo im Museumsdepot im Obergeschoß tausende und abertausende Museumsobjekte lagern.

Zum Foto: Alle zusammen – Kerzen ausblasen!



Veröffentlicht von Ingo Knott , 11.07.2016
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