Dorfentwicklung nimmt wieder Fahrt auf

Dorfentwicklung nimmt wieder Fahrt auf

Dorfentwicklung nimmt wieder Fahrt auf

Bürgerbefragung für Offenstetten liegt vor.


Der Dorfentwicklungsprozess in Abensbergs größtem Stadtteil Offenstetten nimmt wieder Fahrt auf. Zur Vorstellung des Ergebnisses der Bürgerbefragung hatten sich Vertreter der Vereine, die Stadträte der LWO und weitere interessierte Bürgerinnen und Bürger im Cabrizio eingefunden.

In einer kurzen Einführung erklärte 2. Bürgermeister Dr. Bernhard Resch, dass man von Seiten der LWO mit der Rücklaufquote der Fragebögen nicht ganz zufrieden sei. Die klassische Städtebauförderung sei auf Offenstetten nicht anwendbar. Trotzdem habe man das Glück, dass man über die Inklusion und die Dorfentwicklung in ein „Modellprojekt“ kommen könne. Vom Sozialministerium und dem Bauministerium seien dazu Fördergelder zu erwarten.

Meinungen der Bürger eingeholt
Anschließend gaben Annegret Michler und Luise Linsner vom Institut „DIE STADTENTWICKLER“ aus Kaufbeuren Aufschluss über den Ablauf der Fragebogenaktion. Im Gegensatz zur LWO zeigten sie sich durchaus mit dem Rücklauf zufrieden, es wurden 79 Fragebögen zurückgegeben, dazu kommen noch 60 Bögen von den teilnehmenden Schulen. Die Bürgerbefragung sei unter dem Motto „Ort der Vielfalt – Wir sind Offenstetten“ durchgeführt worden. Ziel sei gewesen, Bürgermeinungen zu Potenzialen und Problemfeldern einzuholen, um Offenstetten attraktiver und zukunftsfähig zu machen.

Inklusiver Standort mit Modellcharakter
Der Schwerpunkt wurde auf die Weiterentwicklung des Ortsteils zu einem inklusiven Standort mit Modellcharakter gelegt. Als Fazit der Befragung seien die soziale Infrastruktur und der Verkehr die Hauptbereiche, in denen Schwächen und Handlungsbedarf am meisten gesehen werden. Die Situation an den Hauptstraßen, insbesondere der Kreittmayrstraße, wird als störend und wenig verkehrssicher wahrgenommen. Kreuzungen könnten durch Kreisverkehre und Überquerungen durch Zebrastreifen sicherer gemacht werden. Ein barrierefreies und geschlossenes Rad- und Gehwegenetz wurde ebenfalls mehrfach genannt, wie auch eine Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs.

Orte des Treffens sind gewünscht
Die Bürgerinnen und Bürger wünschen sich zudem Orte des Treffens und des Miteinanders abseits von Vereinen. Das Schloss und das Cabrini-Zentrum sollten häufiger für Veranstaltungen und Feste geöffnet werden. Die Inklusion ist Teil Offenstettens. Auch wenn dies seit Jahrzehnten schon gelebt wird, gibt es in diesem Bereich noch Entwicklungsbedarf. Veranstaltungen im Cabrini-Haus, Kooperationen mit Einzelhandel und Gastronomie, noch stärkere Öffnung von Vereinen und anderen Gemeinschaften für Menschen mit Behinderung können dazu beitragen, dass Inklusion immer mehr als selbstverständlich wahrgenommen wird.

Wie kommt man in die Dorfgemeinschaft?
Neuzugezogene möchten besser in die Dorfgemeinschaft integriert werden. Für sie könnten andere Angebote attraktiver sein, als sie bisher von Alteingesessenen wahrgenommen werden. Veranstaltungen für junge Familien mit Kindern und nicht verpflichtende Angebote abseits von Vereinen entsprechen der Lebenssituation möglicherweise mehr. Außerdem wünschen sich viele einen Nahversorger.

Kinder bastelten Wunsch-Spielplätze
„Wie stellst du dir deinen Wunschplatz im Dorf vor?“ wurden Schülerinnen und Schüler gefragt. Als freiwillige Aktion konnten die Kinder einen Spielplatz nach ihren Wünschen im Karton basteln. Hintergrund dieser Aktion war es, Vorschläge und Gestaltungsideen für einen weiteren Spielplatz auf dem Areal des Cabrini-Zentrums zu sammeln. Dieser soll inklusiv gestaltet und ein Ort für alle Kinder und Jugendlichen sein, um sich auszutauschen und gemeinsam zu spielen. Insgesamt sind 17 selbst gebastelte und gestaltete Wunschspielplätze von der Cabrini-Schule eingegangen.

Ende November geht es weiter
Im  weiteren Verlauf waren die Teilnehmer gefragt, sich gemäß der Vereinsstellung zum Cabrini-Zentrum zu positionieren: Wie sieht die Infrastruktur aus? Wo gibt es Berührungspunkte zum Cabrini-Zentrum? Wie arbeiten die Vereine zusammen? Wo gibt es Lücken im System? Abschließend wurde in Kleingruppen die regionale Versorgung mit dem Alt-Zustand 2016 und dem Ist-Zustand 2021verglichen und bewertet. Die Ergebnisse werden vom Institut ausgewertet. Beim Treffen der Vereinsvorstände Ende November soll über die weitere Vorgehensweise gesprochen werden.
 

Im Foto: 2. Bürgermeister Dr. Bernhard Resch eröffnet die Veranstaltung mit Luise Linsner und Annegret Michler (v.li.).

Text, Foto: Peter Hübl.



Veröffentlicht von Ingo Knott , 03.11.2021
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