„Es gibt jetzt mehr von allem“

„Es gibt jetzt mehr von allem“

„Es gibt jetzt mehr von allem“

Landmarkt und Agrarhandel Krämer vergrößert Verkaufsfläche.


Der traditionsreiche Agrarhandel und Landmarkt Krämer in Abensberg hat seine Verkaufsfläche erheblich erweitert: Ein Neubau am bestehenden Gebäude in der Walterfingerstraße 9 vergrößert den Verkaufsraum um rund 100 Quadratmeter. Die Familie Krämer ist froh: „Es gibt jetzt mehr von allem.“ Am Samstag (12. März) wurde der Neubau eingeweiht.
 
Anwesend waren drei Generationen der Familie Krämer: Firmengründer Georg III., sein Sohn Georg IV., der jetzige Inhaber, mit seiner Ehefrau Irene. Deren gemeinsamer Sohn, Georg V.,  der das Unternehmen eines Tages übernehmen wird, brachte seine Freundin Steffi mit. Auch Mitarbeiterin Martina Hoffmann kam zur Einweihung. Ebenfalls anwesend waren die Planerin Sonja Schröter, Abensbergs 1. Bürgermeister Dr. Uwe Brandl mit Gattin und Pfarrer Georg Birner mit Kaplan Velangini Reddy Nagireddy. Inhaber Georg Krämer IV. freute sich, dass der Anschluss von Neu- und Bestandsbau perfekt gelungen sei. Er dankte dem Büro Schröter für die gute Arbeit. Frau Schröter betonte, wie schnell hier alles gehen musste. In punkto KfW-Förderung konnten die Fördermittel noch eingeholt werden. Schröter: „Die Bauzeit war sportlich, aber die ortsansässigen Firmen haben auf den Punkt gearbeitet.“

Geschäftskonzept ist voll aufgegangen
Pfarrer Birner sagte, der Mensch brauche ein Fundament, auf dem er sein Leben bauen könne. Und er könne  - auch in derzeit unsicherer Lage - nicht in ständiger Furcht leben. Gemeinsam mit Kaplan Velangini Reddy Nagireddy segnete er anschließend den Neubaubereich des Ladengeschäfts. 1. Bürgermeister Dr. Uwe Brandl sagte zum Senior: „Georg, Dein Geschäftskonzept ist voll aufgegangen!“ Für Abensberg und das Umland sei der Landmarkt Krämer „sehr wichtig“, und es freue ihn, dass die Familie trotz der derzeitigen Markt-Turbulenzen „mit Zuversicht investiert hat“. „Ich wünsche euch eine gute Überführung des Unternehmens in die nächste Generation.“

Die Anfänge des Unternehmens
Die steht schon bereit, quasi im Laden: der fünfte Georg, 30 Jahre jung, Wirtschaftsingenieur für Agrarmarketing und Management. Sein Vater, Georg IV., ist 64 Jahre alt, und dessen Papa, Georg der III., ist stolze 96 Jahre alt. Er war es, der das Unternehmen gegründet hat. Georg III. war ausgebildeter Landwirt, als er zum Kriegseinsatz gerufen wurde. Aus russischer Gefangenschaft kehrte er 1949 nach Hause zurück und schlug sich als Lohnunternehmer durch. Nebenbei kaufte er Getreide auf und verkaufte es wieder. Er lernte Kaufmann und am 1. Januar 1956 meldete er das Lagerhaus als Betrieb an. Nach und nach wurde der klassische Landhandel ausgebaut. Düngemittel, Pflanzenschutz, Futtermittel, Getreide und Hopfenzubehör sind das klassische Angebot; im Laufe der Jahre kam Futter für Hühner, Hasen, Hund und Katze, Pferde und Vögel dazu sowie für jedes Tier der richtige Napf; Halsbänder, Bürsten und Striegel runden diesen Bereich ab. Gartenartikel, Pflanzerde, Rasendünger und Samen, Brennstoffe, technische Gase, Gartenzubehör und Grillkohle finden sich ebenfalls. Landwirte, Gärtner, Handwerker und Tierliebhaber sollen im Landmarkt Krämer bestens versorgt werden – und dazu zählt auch die persönliche Beratung. Die Krämers kennen den Markt und bedienen ihn in bald dritter Generation.

Es bleibt in der Familie
1973 stieg Georg IV. ins Geschäft ein. Der Großhandelskaufmann und Handelsfachwirt übernahm 1985 das Geschäft vom Gründer. 2003 wurde der Landmarkt Krämer nach Umbau mit erweitertem Sortiment neu eröffnet. 2015 kam Georg V. mit ins Unternehmen. 2016 wurde das 60-jährige Betriebsjubiläum gefeiert. Neben dem Inhaber sind sechs weitere Mitarbeiter beschäftigt.

 
Aus aktuellem Anlass: Preisschocks bei Düngemitteln
 
Kalkammonsalpeter ist ein Stickstoffdünger, der in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Georg Krämer IV. über die Preisentwicklung. „In den letzten Jahren gab es mal monatliche Änderungen, aber es tat sich nichts Weltbewegendes. Auch der Lockdown hat die Preise nicht beeinflusst.“ Es geht ums Gas: „Die Düngerproduktion ist abhängig vom Gas.“ Im Juli 2020 kostete die Tonne Kalkammonsalpeter den Landwirt etwa 200 Euro. Ein Jahr später, im Juli 2021, musste er dafür etwa 270 Euro ausgeben. Das war noch tragbar - aber ab diesem Monat gab es auch ständige Preissteigerungen: „An Weihnachten 2021 war der Preis bei 570 Euro pro Tonne angelangt. Vor 14 Tagen lag er bei 620 Euro, am Freitag (11. März 2022) bei 870 Euro pro Tonne. Mit Beginn der Ukraine-Krise gelten Tagespreise.“ Viele hätten ihren Bedarf noch vor der Preisexplosion für März und April bereits eingekauft, ab Mai wird dann wieder nachgekauft. Derzeit sieht es keinesfalls so aus, als würde sich der Preis zurück bewegen, so die Einschätzung.

 

 
Zum Bild oben: Im Foto von links 1. Bürgermeister Dr. Uwe Brandl, Kaplan Velangini Reddy Nagireddy, Georg V. mit Freundin Steffi , Mitarbeiterin Martina Hoffmann, Irene Krämer, Unternehmensgründer Georg III., Georg IV., Pfarrer Georg Birner, Planerin Sonja Schröter und Marika Brandl. In der Galerie Schnappschüsse von der Einweihung und nochmals das Hauptbild.

 



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Veröffentlicht von Ingo Knott , 17.03.2022
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