Wasserspaß, der Leben schützt
Wasserspaß, der Leben schützt
Zum ersten Mal nahm die Aventinus-Mittelschule Abensberg am Schwimmabzeichen-Wettbewerb „Mit Sicherheit mehr Wasserspaß“ des Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst zusammen mit dem Bayerischen Schwimmverband, der Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes und dem Landesverband Bayern der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) teil. Und das so gut, dass die Schule eine 800 Euro-Prämie erhalten hat. Rektor Wolfgang Brey hat deshalb alle, die zum Erfolg beigetragen haben, im November in die Mittelschule geladen. „So können wir alle nochmals auf die Wichtigkeit des Schwimmens hinweisen“, so Brey.
Jedes Kind sollte schwimmen können. Dies ist auch das Ziel der Schule, denn in allen Schularten und in allen Jahrgangsstufen ist dies fester Bestandteil des Sportunterrichts. „Das ist die Theorie, doch in der Praxis schaut es mittlerweile anders aus“, sagt Brey. Er und die Lehrer und Lehrerinnen der Aventinus -Mittelschule mussten feststellen, dass ungefähr zehn bis 15 Prozent ihrer Kinder gar nicht oder nicht sicher genug schwimmen können - was ungefähr 65 Kinder an der Schule ausmacht. Brey: „Schwimmen zählt zu den Alltagskompetenzen, die jedes Kind wie Radfahren oder Schuhebinden lernen sollte, um nicht gesellschaftlich ausgegrenzt zu werden. Zwar bemühen sich die Schulen, einen wichtigen Beitrag zu leisten, doch ohne Unterstützung vom Elternhaus ist dies schier nicht möglich.“ Der Schwimmunterricht an bayerischen Schulen zielt darauf ab, den Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, wie sie sich sicher im Wasser bewegen und auch im Notfall anderen helfen können. Dazu gehören neben verschiedenen Schwimmtechniken auch elementare Bade-, Sicherheits- und Hygieneregeln und grundlegende Fertigkeiten der Selbst- bzw. Fremdrettung aus dem Bereich des Rettungsschwimmens.
Über 100 Kinder machten mit
Aus diesem Grund entschieden sich der Rektor und das Kollegium der Aventinus Mittelschule heuer, vermehrt Augenmerk auf die Schwimmfähigkeit zu legen, da der Sportunterricht während der Pandemie sehr zurückgeschraubt werden musste und viele Kinder, bedingt durch die Hallenbadschließungen, schon fast ein Jahr lang nicht mehr im Wasser waren. Daher meldete sich die Schule an dem Wettbewerb „Mit Sicherheit mehr Wasserspaß“ an, und an drei Tagen wurden über 100 Kinder geprüft.
Die Anforderungen
Vom Seepferdchen bis zum Jugendschwimmabzeichen Gold konnten alle Schüler der Jahrgangsstufe 5 bis 7 freiwillig ihr Können zeigen. Natürlich werden die Anforderungen mit jedem Grad des jeweiligen Abzeichens höher. Während es für das Seepferdchen ausreicht, vom Beckenrand aus ins Wasser zu springen, 25 Meter zu schwimmen und einen Tauchring aus schultertiefem Wasser heraufzuholen, muss man beim Deutschen Jugendschwimmabzeichen in Gold unter anderem schon 800 Meter in höchstens 30 Minuten schwimmen, sich trauen vom Drei-Meter-Brett zu springen und auch Elemente der Rettung wurden geprüft.
Ab jetzt im Jahresplan
Bei der Abnahme durften die Sportlehrer in viele strahlende und ehrgeizige Kinderaugen sehen, so dass schnell beschlossen wurde, die Vorbereitung und Abnahme des Schwimmabzeichens fest in den Jahresplan der Aventinus- Mittelschule aufzunehmen. Ebenso sollen Kinder, die des Schwimmens nicht fähig sind unterstützt werden, damit diese nicht ausgegrenzt werden, wenn man sich im Sommer im Schwimmbad oder See trifft.
Die Unterstützer
Für die zwölf Schülerinnen und Schüler, die das Jugendschwimmabzeichen in Gold erhalten haben, wird das sicher kein Problem mehr – und sie erhielten stellvertretend für alle, die mitgemacht haben, reichlich Lob von den Unterstützern der Aktion. Dazu zählen die Stadtwerke Abensberg: „Wir können hier ein tolles Freibad nutzen, das ist nicht selbstverständlich“, so Brey. Er dankte Abensbergs 1. Bürgermeister Dr. Uwe Brandl und dem Leiter der Stadtwerke Abensberg, Dr. Rainer Reschmeier. Auch Josef Meier, „früher sagte man Bademeister, heute ist das ja eher ein Technikerberuf“, so Brey schmunzelnd, würde sich immer kümmern. „Die Zusammenarbeit ist prima.“ Auch dankte Brey der Ausbildungsleiterin der AOK Landshut-Kelheim, Frau Andrea Bayer, und Direktor Jürgen Eixner sowie dem Elternbeiratsvorsitzenden Timo Bohnenstengel und den Organisatoren in seinem Hause, Regina Beckstein, Sabrina Sendtner und Christian Lanzl, Konrektor. Während AOK-Direktor Eixner betonte, dass es Aufgabe einer „Gesundheitskasse“ sei, Aktionen wie diese zu unterstützen, sagte auch Stadtwerkeleiter Dr. Reschmeier, er helfe gerne mit, wenn mehr Kindern das Schwimmen beigebracht wird. Bürgermeister Dr. Brandl hoffte, die Teilnahme der Mittelschüler sporne andere an, ebenfalls mitzumachen. Außerdem solle, das war ihm wichtig, sichergestellt werden, dass die zwölf Gold-Schwimmer zwei Kugeln Eis erhält, „im Sommer, wenn die Eisdielen wieder geöffnet sind.“
Die zwölf Gold-Schwimmerinnen und -Schwimmer
Die zwölf Schülerinnen und Schüler, die das Jugendschwimmabzeichen in Gold erhalten haben, sind: Elias Bohnenstengel, Jonas Mayr, Mia Tierling, Gentrit Fazliu, Amanda Kolb, Lena Montag, Emilia Daffner, Emma Handschuh, Sina Reinhardt, Efthymia Sioka, Bünjamin Cankurt und Albion Kelmeni. Die Schule hat auch 29 Jugendschwimmabzeichen in Silber und 37 in Bronze erhalten. Auch ein Seepferdchen wurde vergeben.
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Veröffentlicht von Ingo Knott , 17.11.2021