Ehrenzeichen des Freistaats für Johann Zellner

Ehrenzeichen des Freistaats für Johann Zellner

Ehrenzeichen des Freistaats für Johann Zellner

Aushändigung im Landratsamt.


Der Abensberger Johann Zellner wurde am Donnerstag, 21. April, mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste von im Ehrenamt tätigen Frauen und Männern ausgezeichnet. Das Ehrenzeichen wurde 1994, im "Jahr des Ehrenamts", geschaffen. Der "soziale Reichtum Bayerns und die hohe Lebensqualität sind ohne ehrenamtlich Engagierte nicht denkbar", so Landrat Martin Neumeyer. Er dankte Zellner und den weiteren Ehrenamtlichen aus dem Landkreis herzlichst. Abensbergs 3. Bürgermeisterin Marion Huber-Schallner freute sich mit Zellner und seiner Ehefrau über die hohe Auszeichnung.

Die Rede des Landrats:

Herr Zellner, Sie waren 12 Jahre Mitglied der Kirchenverwaltung St. Barbara in Abensberg. Sie wurden erstmals für die am 1. Januar 2007 beginnende Wahlperiode durch das Vertrauen der Wahlberechtigten der Pfarrei St. Barbara in dieses Gremium berufen und gehörten bis zu Ihrem auf eigenen Wunsch erfolgten Ausscheiden am 31. Dezember 2018 insgesamt zwei Wahlperioden der Kirchenverwaltung an. Bereits zu Beginn Ihrer Amtszeit wurden Sie zum Kirchenpfleger gewählt und übernehmen u. a. auch die Tätigkeit als Pfründeverwaltungsrat. Während dieser Zeit haben sich der ehemalige sowie der derzeitige Pfarrer der Pfarrei St. Barbara immer auf Ihre Gewissenhaftigkeit und Ihre große Einsatzbereitschaft verlassen. Die regelmäßigen Beratungen im Gremium waren stets von großem Vertrauen geprägt.
Neben Ihrem Dienst in der Kirchenverwaltung fielen auch mehrere Renovierungsarbeiten in den Kirchen der Pfarrei an, welche von Ihnen federführend begleitet wurden. Eine weitere Maßnahme, die von Ihnen betreut wurde, war in dieser Zeit auch der Einbau eines barrierefreien Aufzuges im Pfarrheim. Da Sie, lieber Herr Zellner, bereits in Pension waren, konnten Sie vielfach zeitintensive Termine wahrnehmen, die bei Baumaßnahmen usw. notwendig waren wie beispielsweise Besprechungen mit Architekten, den Vertretern des bischöflichen Baureferates und anderer Behörden oder Handwerkern usw. Bei der Auswahl der Handwerker zu diesen Maßnahmen waren Sie maßgeblich beteiligt und auch bei den laufenden Maßnahmen waren Sie immer im Gespräch mit diesen. Sie entlasteten somit den Pfarrer, da dieser im Rahmen seiner Aufgaben oftmals aufgrund von Terminüberschneidungen verhindert war. Ebenso waren Sie sich in all dieser Zeit auch nie zu schade, bei anstehenden Arbeiten selbst mit Hand anzulegen, um so manche Kosten zu minimieren bzw. zu verhindern. Sie sorgten somit dafür, den Etat der Kirchenstiftung zu schonen.

In Ihrer Tätigkeit als Kirchenpfleger gehörten zu Ihren Aufgaben die Prüfung der jährlichen Kirchenrechnung und die Berichterstattung dazu im Gremium der Kirchenverwaltung sowie im laufenden Jahr die Einhaltung des Haushaltsplans, die Erhebung aller Einkünfte und das Leisten der fälligen Ausgaben. Besonders dankbar ist man Ihnen seitens der Pfarrei für Ihre langjährigen rund 20 bis 25 Jahre andauernden liturgischen Dienste als Lektor und Kommunionhelfer sowie für die Vertretung des hauptberuflichen Mesners während dessen Urlaubszeiten. Mit Erreichen Ihres 70. Lebensjahres legten Sie diese Ämter jedoch nieder, um der nachrückenden jüngeren Generation Platz zu machen.

Herr Zellner, Sie hatten auch immer offene Ohren für die Anliegen der Seelsorge und haben diese durch Ihre Tätigkeit in der Kirchenverwaltung tatkräftig und großzügig unterstützt.

Neben Ihrem Ehrenamt für die Pfarrei engagierten und engagieren Sie sich auch für die Kolpingsfamilie Abensberg. Sie waren Sie von 1991 bis 1995 Schriftführer der Kolpingsfamilie Abensberg; im Zeitraum von 1995 bis 2001 deren Vorsitzender. Besonders hervor taten Sie sich auch beim Bau des Materiallagers, bei dem Sie vor allem für die Beschaffung des Baumaterials und für die Akquise und Einteilung der Mithelfer verantwortlich waren. Bei der Standartenrestaurierung kümmerten Sie sich um die Einholung der Angebote und brachten bzw. holten schließlich die Standarte selbst zur Restaurierungsfirma.

Ebenso fiel in Ihre Amtszeit u. a. die Übernahme der Essensausgabe an Fronleichnam beim „Kranzeinnetzen“. Dort teilten Sie die Helfer/innen ein und waren selber, auch noch Jahre nach Ihrer Mitarbeit in der Vorstandschaft, an der Essensausgabe beteiligt. Dieser Termin ist seitdem ein fester Bestandteil des Kolpingjahresprogramms. Die 3- bis 4-tägigen Städte- und Kulturfahrten organisierten Sie komplett. Angefangen von der Auswahl des Ziels, über Bus- und Hotelbuchung bis hin zu Informationsrecherche über die jeweiligen Städte und Gegenden. In diesem Zusammenhang fand nach einer Südtirolfahrt ein Nachtreffen statt, das sich bis heute ebenfalls als fester Programmpunkt der KF Abensberg als Törggelenabend erhalten hat. Als Steuerfachwirt konnten Sie die Kassiere der Kolpingfamilie Abensberg auch lange Jahre in Steuerangelegenheiten unterstützen.

Im Kreis der sog. „Jungen Senioren“ sind Sie aktuell der „Motor“, der die Ausflüge initiiert und auch komplett organisiert. Vom Kauf der Fahrkarten über die Reservierung im Gasthaus bis hin zur Stadtführung, die Sie auch manchmal selber übernehmen, liegt alles in Ihrer Hand.

Seit fast drei Jahrzehnten prägen Sie so, mal im Vordergrund mal im Hintergrund, die Geschicke und die Entwicklung der Kolpingsfamilie. Ohne Sie und Ihr sehr großes Engagement wäre die Kolpingsfamilie Abensberg heute nicht, was sie ist: ein aktiver Verband, der sich in Pfarrei und Stadt einbringt und ein sehr aktives und abwechslungsreiches Vereinsleben, mit steigenden Mitgliederzahlen, führt. Für die Pfarrei St. Barbara leisteten Sie wertvolle Dienste als Mitglied der Kirchenverwaltung und in ihren liturgischen Diensten. Für Sie war und ist persönlicher Einsatz in unzähligen Stunden zum Wohl der Allgemeinheit eine Selbstverständlichkeit. Dafür gebührt Ihnen großer Dank und hohe Anerkennung.

Hinweis: 2018 wurde Herr Zellner mit der Bürgermedaille in Gold für sein ehrenamtliches Engagement durch die Stadt Abensberg ausgezeichnet.

(Alle Fotos: Landratsamt Kelheim.)

 

 

 



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Veröffentlicht von Ingo Knott , 05.05.2022
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