Besonderer Unterricht auf dem Pausenhof der AMA

Besonderer Unterricht auf dem Pausenhof der AMA

Besonderer Unterricht auf dem Pausenhof der AMA

Schüler waren im Rollstuhl unterwegs.


Einen ganz besonderen Unterrichtsvormittag durfte die Klasse 5c der Aventinus Mittelschule Abensberg mit Klassenleiterin Kathrin Kiermeier am Freitag, den 13. November 2020 erleben. Marion Huber-Schallner, 3. Bürgermeisterin, Stadträtin und Behindertenbeauftrage der Stadt Abensberg besuchte die Ganztagesklasse. Seit einem schweren Autounfall sitzt sie im Rollstuhl und hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Mitmenschen für das Thema Inklusion/Integration zu sensibilisieren.

Die 23 Buben und Mädchen konnten das Ereignis kaum mehr abwarten, hatte sich Frau Huber-Schallner doch mit mehreren Leihrollstühlen der Firma Seitz und dem Versprechen angekündigt, dass jedes Kind das Fahren mit einem Rollstuhl selbst ausprobieren dürfe. Nach einer kurzen theoretischen Einführung zum Thema Behinderung im Allgemeinen wurde der Aufbau eines Rollstuhls besprochen und Leopold, ein Schüler der 5c, selbst Teilzeit-Rolli-Fahrer, half seinen Mitschülern bei den ersten Fahrversuchen und zeigte, wie man beispielweise eine Kurve mit dem Rollstuhl fahren kann. Und schon ging es nun auch für die restlichen Schüler an die praktische Umsetzung heran. Immer vier Kinder konnten gleichzeitig die mitgebrachten Rollstühle benutzen und probierten unter der fachkundigen Anleitung von Frau Huber-Schallner und Leopold die verschiedensten Dinge aus: Parcours-Fahren, das Fahren über verschiedene Bodenbeläge wie zum Beispiel Kopfsteinpflaster, eine Rampe hinauf- und auch wieder herunterfahren.

Schon Bordsteinkanten sind problematisch
Dabei traten plötzlich Fragen zutage wie „Wie komme ich eigentlich eine Bordsteinkante hinauf?“ oder „Was ist zu tun, wenn keine Rampe da ist und ich eine Stufe mit dem Rollstuhl bewältigen muss?“ Mit Feuereifer waren die Schüler bei bestem Wetter mit „ihren“ Rollstühlen auf dem Pausenhof und um das Gelände der Aventinus-Mittelschule herum unterwegs. Ein besonderes Highlight erlebte dann noch die letzte Schülergruppe: Sie durfte mit den Rollstühlen einen kleinen Berg beim Parkplatz der Lehrer hinunter (und auch wieder hinauf) fahren - zum Glück unfallfrei. In Windeseile war der schöne und lehrreiche Vormittag vergangen. Rektor Wolfgang Brey: „Die Kinder können sich nun sehr viel besser in die Lage ihres behinderten Mitschülers hineinversetzen!“ Regina Beckstein, Behindertenbeauftragte an der Mittelschule: „Die Kinder wissen jetzt auch, dass man Rollstuhlfahrern nicht einfach ungefragt Hilfe aufdrücken sollte, sondern lieber direkten Augenkontakt herstellen und die Person einfach fragen, ob sie Hilfe braucht.“

Rektor Brey und Frau Beckstein bedankten sich abschließend für das tolle Projekt - auch bei der Klassenlehrerin - und freuten sich über die äußerst gelungene Sensibilisierung der Kinder für das Leben von Menschen mit Behinderungen.
 

Im Bild zu sehen: Untere Reihe 3. v. li. 3. Bürgermeisterin Marion Huber-Schallner. Mittlere Reihe 3. v. li Klassenlehrerin Kathrin Kiermeier. Obere Reihe : li. Rektor Wolfgang Brey,  ganz rechts Behindertenbeauftragte Regina Beckstein. (Foto: Achim Shaukat, Mittelschule.)

 



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Veröffentlicht von Ingo Knott , 18.11.2020
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