Wasser (Ab-)marsch!

Wasser (Ab-)marsch!

Wasser (Ab-)marsch!

Aktuelle Maßnahmen der Stadtwerke Abensberg.


Wie bereits berichtet, haben im September unter der Regie der Stadtwerke Abensberg die Arbeiten zum Neubau einer Druckleitung vom Pumpwerk Aunkofen in die Kläranlage begonnen; diese Maßnahme wird derzeit abgeschlossen. Der Einbau der Leitung erfolgte größtenteils im Spülbohrverfahren, im Bereich der Bahnquerung ist ein solches Vorgehen allerdings nicht erlaubt – dort wurde die Leitung in offener Bauweise durchgeführt. Das Pumpwerk – übrigens Abensbergs leistungsstärkstes – wurde saniert.

Die Maßnahme stammt aus dem Generalentwässerungsplan der Stadt Abensberg: Ziel ist die Entlastung des Regenüberlaufbeckens in der Kläranlage. Ursprünglich vorgesehen war dafür ein neuer Kanal auf einer Länge von 270 Metern in mehr als vier Metern Tiefe und 300 Meter Druckleitung; auch sollte eine neue Pumpstation östlich des bestehenden Pumpwerks errichtet werden. Sehr schlechte Baugrundverhältnisse ließen Stadtwerkeleiter Dr. Rainer Reschmeier und Kläranlagenchef Konrad Ettengruber nach Alternativen suchen. Die gewählte Lösung ist erheblich kostensparender – das sind die Eckpunkte: Vom Pumpwerk Aunkofen wurde die Druckleitung zur Kläranlage errichtet, die direkt in der Kläranlage endet. Im dortigen RÜB erkennt eine Mischwassersiebanlage, wenn Wasser abgeschlagen wird.

Vom Pumpwerk in die Kläranlage
Die bisher eingesetzten drei Pumpen im Pumpwerk wurden durch drei neue ersetzt. Auch die Elektrotechnik wurde erneuert und durch ein Leitsystem erweitert, das in der Kläranlage angebunden ist. Erkennt dieses Leitsystem nun das Anspringen des RÜBs, wird das Pumpwerk Aunkofen vom Trockenwettermodus auf den Mischwassermodus umgestellt. Erreichen das Pumpwerk Abwassermengen bis zu 90 Liter pro Sekunde, werden diese direkt in die Kläranlage eingeleitet. Die darüber hinaus gehende Wassermenge geht in das Regenüberlaufbecken der Kläranlage. Dr. Reschmeier und Ettengruber waren am Ende der Bauarbeiten froh um den relativ reibungslosen und unfallfreien Ablauf und dankten insbesondere den Anwohnern in der Aunkofener Straße für ihr Verständnis um die Verkehrsbehinderungen während der Arbeiten.

Vorhaben in Sandharlanden
Auch das Pumpwerk in Sandharlanden wird modernisiert: so sollen laut Dr. Reschmeier die Pumpen und die Elektrotechnik erneuert werden. Und auch die Pumpen für das Regenrückhaltebecken an der Kreisstraße 7 werden ausgetauscht. Die Planungen für einen Regenwasserkanal von der Sandstraße zum Rückhaltebecken am Sportplatz, enthalten im Sturzflutenkonzept für Sandharlanden, laufen derzeit ebenfalls, heuer aber ist die Errichtung der Flutmulde Lautergries im Fokus.

Stauraumkanal am Roten Platz
In Abensberg selbst gibt es inzwischen Planänderungen am Roten Platz – dort war bisher im Generalentwässerungsplan vorgesehen, ein neues Regenrückhaltebecken einzubauen. Dr. Reschmeier hat hier eine erheblich günstigere und schneller zu realisierende Lösung gefunden – ein Stauraumkanal wird realisiert. Auch für den Anschluss der Kanalisation der Nachbargemeinde Biburg an die Abensberger Kläranlage hat er erfreuliche Nachrichten: „Der Anschluss soll im Bereich der Gillamooswiese erfolgen. Bisher dachten wir, wir bräuchten größere Kanalrohre für das Mehr an Schmutzwasser. Unsere Untersuchungen anhaben aber ergeben, dass die Rohre ausreichen.“ Aus Abensberger Sicht kann der Anschluss der Biburger starten.

Kanalsanierungen im Stadtkern
Abgeschlossen sind mittlerweile die Kanalsanierungen am Stadtplatz und in der südlichen Innenstadt. Dabei wurde von einer Fachfirma ein modernes Verfahren angewendet, das sogenannte Schlauchlining: Kunststoff-Schläuche werden durch einen Kanalabschnitt gezogen, aufgepumpt und ausgehärtet. Das ist eine günstigere Lösung, als neue Rohre einzubauen – und erheblich schneller.


Im Foto oben Kläranlagenleiter Konrad Ettengruber und Stadtwerkeleiter Dr. Rainer Reschmeier an der Aunkofener Straße, wo eine Druckleitung vom Pumpwerk Aunkofen in die Kläranlage verlegt worden ist. Im ersten Bild der Galerie: Feinarbeiten an der Druckleitung. Im zweiten Bild Dr. Reschmeier (li.) und Ettengruber am frei gelegten Pumpwerk Aunkofen - das in Bild 4 wieder aufgeschüttet ist. Bild 5: Untersuchungen des Kanalsystems an der Abensstraße, Nähe Maderturm. Die weiteren Bilder zeigen die Arbeiten am Stadtplatz im Schlauchlining-Verfahren.



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Veröffentlicht von Ingo Knott , 16.11.2022
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