Aus dem Stadtmuseum zurück in die Kirche

Aus dem Stadtmuseum zurück in die Kirche

Aus dem Stadtmuseum zurück in die Kirche

Kanzel-Teile wieder in Sandharlanden.


St. Gallus – allein der Name der alten Kirche in Sandharlanden ist eine Seltenheit. Doch damit nicht genug: auf Grund eines Erweiterungsbaus Anfang der 1980er Jahre stellt das Bauwerk auch architektonisch eine Besonderheit dar. Denn der noch vorhandene Teil von St. Gallus wurde um den Neubau der St. Sebastian Kirche erweitert, sodass alt und neu seitdem unter einem Dach vereint sind. Vor wenigen Monaten fand nun ein weiteres Highlight aus der Kirchengeschichte seinen Weg zurück nach Sandharlanden. Teile der handbemalten Kanzel wurden aus dem Depot des Stadtmuseums zurück an ihren Ursprungsort gebracht.
 
Ausgangspunkt war die praktische Prüfung von Lydia Gebert, die nach zweijähriger Ausbildung zur Kirchenführerin bei der Katholischen Erwachsenenbildung im vergangenen Jahr kurz vor ihrem Abschluss stand. Kulisse sollte das Kirchenensemble von Sandharlanden sein – zu dem es allein aus den beiden angeführten Gründen viel Spannendes zu berichten gibt. Dies nahm Kirchenpfleger Sebastian Alkofer zum Anlass, sich wegen eines lange entbehrten Glanzstückes mit der Leitung des Stadtmuseums Abensberg, Veronika Leikauf, in Verbindung zu setzen.

Alte Kanzel wurde bei Umbau entfernt
Denn im Museumsdepot schlummert seit vielen Jahren die alte Kanzel der kleinen St. Gallus-Kirche. Bei Umbaumaßnahmen wurde sie, wie es damals dem Zeitgeist entsprach, aus der Kirche entfernt. Dies bemerkte der Abensberger Kunstschreiner Bernhard Krinninger und verbrachte die noch erhaltenen Versatzstücke in das damalige Aventinus-Museum. Seinem Kunstverstand und beherztem Eingreifen ist es zu verdanken, dass die Teile noch erhalten sind - und jetzt wieder zum festen Bestandteil des Mobiliars werden sollen.

Stadtmuseumsleiterin freut sich
Ein Problem für das Museum? Im Gegenteil: Leikauf freut sich, die Kanzel an ihrem Ursprungsort und dort in guten Händen zu wissen. „Die Aufgaben eines Museums sind vielseitig, es gehört das Bewahren ebenso dazu wie das Präsentieren. Dass wir die Kanzelteile in den letzten Jahrzehnten bewahrt haben ist ebenso selbstverständlich, wie sie jetzt an die Kirche zurückzugeben. So kann sie der Öffentlichkeit in ihrer ursprünglichen Umgebung wieder zugänglich gemacht werden und erfährt die angemessene Wertschätzung – ich freue mich über jedes Objekt, das ich so verwahrt weiß.“ Damit spielt sie auch auf die Restaurierungsmaßnahmen an, die die Kirche plant. Denn ehe die vier Evangelisten und die Friedenstaube endgültig an ihren vorgesehenen Platz kommen, werden sie noch einmal fachmännisch überarbeitet: „Wenn schon, dann machen wir das auch richtig“, fasst Alkofer dieses Vorgehen zusammen.
 

In den Bildern Kirchenpfleger Sebastian Alkofer und Museumsleiterin Veronika Leikauf mit den zurück gebrachten Kanzel-Teilen. Im vorletzten Bild der Galerie ist eine Fotografie abgebildet, die die alte Kanzel zeigt. Davor Sebastian Alkofer mit einer Tafel am Foto. Im letzten Bild der Galerie nochmals das Hauptbild.



Weitere Bilder zum Artikel



Veröffentlicht von Ingo Knott , 04.03.2021
Naturstrom