Geschichte im Kreuzgang

Geschichte im Kreuzgang

Geschichte im Kreuzgang

Im Dezember 2015 wurde das letzte der 15 Fenster im Abensberger Kreuzgang neu gefertigt und eingebaut. Damit konnte ein jahrelanger Prozess abgeschlossen werden - die 15 Motive, die nun die Fenster zieren, zeigen wesentliche Elemente der Abensberger Glaubenshistorie.

"Geschichte im Kreuzgang" ist denn auch der treffende Titel für ein zwölfseitiges Heftchen im Flyerformat, das Franz Piendl von der Stadtverwaltung zum Kreuzgang und zu den 15 Fenstermotiven dazu erstellt hat. Der Kreuzgang ist Teil des Karmelitenklosters und im Eigentum der Stadt.

2005 begann der Prozess, die 15 Fenster im Kreuzgang neu zu gestalten; gefertigt wurden diese von der Regensburger Glasmalerei Schwarzmayr. Als Vorlagen für die Motive dienten im Nordflügel, dem sogenannten Wappen-Flügel, das Stadtwappen, das Siegel der Pfarrei Abensberg, das Wappen des Karmelitenordens und einer Reminiszenz an die Stadtväter, dem Geschlecht der Babonen.

Der Westflügel, auch Kirchen-Flügel genannt, zeigt die Kirche Sandharlanden, die Wallfahrtskirchen Allersdorf und Bettbrunn und die evangelische Kirche. Der Südflügel zeigt als "Kirchen-Flügel" die Aunkofener Madonna, den Hl. Ägidius, den Hl. Petrus und den Hl. Nikolaus. 

Der nun fertig gestellte Ostflügel wird auch als "Motiv-Flügel" bezeichnet und entstand in enger Abstimmung mit dem Abensberger Künstler Johannes Rohen, der die Entwürfe gefertigt hat. Die drei Fenster zeigen die Babonenspende, die Bauernheiligen Isidor und Pendelin und die Entstehung der Bauernbruderschaft sowie im letzten Fenster die Auflösung des Karmelitenklosters Abensberg.

Im Rahmen einer feierlichen Segnung im Dezember erinnerte der Abensberger Bürgermeister Dr. Uwe Brandl an die Babonenspende, die bis heute im Bewusstsein der Bevölkerung verankert sei - und die auch im Kreuzgang wirksam geworden ist. Nachdem die Stadt den Gebäudekomplex von 2002 bis 2004 saniert hatte, entstand der Gedanke, die Fenster nach und nach zu ersetzen. Abensberger Bürger, Vereine, Firmen und die Kirchen haben die Kosten für die einzelnen Fenster übernommen. Heute sei der Kreuzgang ein außergewöhnlicher Ort der Begegnung und der verschiedensten kulturellen Veranstaltungen. Den Spendern überreichte Dr. Brandl Urkunden und Medaillen, Franz Piendl erläuterte im Anschluss die einzelnen Motive, die die Fenster zieren. Übrigens: Auch die beiden Türen in den Innenhof, derzeit noch funktional und motivlos, werden nicht auf Dauer so bleiben, so der Bürgermeister.

Die Heftchen liegen sowohl in der Touristinformation als auch im Rathaus für Interessenten zum Abholen auf. Wer gerne digital liest: Hier gibt es "Geschichte im Kreuzgang" als PDF.

Zum Foto: In einem feierlichen Akt segneten Pfarrer Georg Birner und Pfarrerin Barbara Dietrich die Fenster, assistiert wurden sie dabei vom Zweiten Bürgermeister Dr. Bernard Resch (li.), der sich blendend gelaunt kurzfristig als Ministrant verdingte - und das an seinem Geburtstag, wie Bürgermeister Dr. Uwe Brandl erinnerte. Franz Piendl (re.) erläuterte den erschienenen Gönnern und Gästen im Anschluss die einzelnen Motive.



Veröffentlicht von Ingo Knott , 29.03.2016
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